Als Kapitalanlage interessant: Single Malt Whiskys schottischer Destillerien
Es ist bereits darauf eingegangen worden, dass gute Gründe dafür sprechen, jetzt in Whisky zu investieren. Wie man hier sowie an vielen anderen Stellen im Internet nachlesen kann, sind nach nicht alle Whiskys für Anleger gleich gut geeignet, da die Renditechancen als unterschiedlich gut bewertet werden. Für potentielle Investoren ist insbesondere schottischer Single Malt Whisky (Single Malt Scotch) interessant, da dieser bei Sammlern grundsätzlich beliebt ist und weltweit eine gute Nachfrage besteht. Besonderes Augenmerk fällt dabei auf seltene Single Malt Whiskys der bekannten schottischen Destillerien. Denn die großen Namen und die Qualität der namhaften schottischen Destillerien sind ein Grund und Garant dafür, dass deren Originalabfüllungen bei Sammlern weltweit bekannt und nicht selten hoch geschätzt sind. Seltene Whisky sind am Markt nur begrenzt verfügbar, wohingegen die jungen Standardabfüllungen der großen schottischen Brennereien in gleichbleibender Qualität kurzfristig nachproduziert werden können. Die stetige künstliche Verknappung durch Konsum sorgt im Übrigen dafür, dass seltene Whiskys bekannter Brennereien als Raritäten im Preis steigen können. Interessant für Anleger sind vor diesem Hintergrund daher limitierte Abfüllungen („limited editions“) bzw. Spezialabfüllungen bekannter Destillerien in Fassstärke („cask strength“ oder „barrel proof“) oder Flaschen mit Standardabfüllungen älterer Jahrgänge. Ebenfalls von Interesse für Investoren sind die noch am Markt erhältlichen und häufig hochpreisigen Restbestände sogenannter closed distilleris, also Whisky bereits geschlossener schottischer Whisky Brennereien, der nicht mehr nachproduziert wird und daher mutmaßlich besonders rar und häufig besonders gefragt ist.
Bekannte schottische Whisky Destillerien
Schottland ist international bekannt für seine Whisky Destillen. Über das ganze Land verteilt findet man ungefähr 100 aktive Malt Whisky Brennereien. Darüber hinaus sind in Schottland Hunderte weiterer Brennereien bekannt, die nicht mehr existieren oder derzeit stillgelegt sind . Bei den nicht mehr existenten Brennereien spricht man auch von „lost distilleries“ bzw. bei den stillgelegten von „closed distilleries“. Schottland lässt sich in Whisky Regionen unterteilen, denen die einzelnen Destillerien zugeordnet werden können. Den Destillerien einer Region und den dort hergestellten Whiskys wird mitunter eine gemeinsame geschmackliche Charakteristik nachgesagt. Es würde den Umfang dieser Seite sprengen, hier alle schottischen Brennereien vorzustellen. Vielmehr sollen nachfolgend nur einige besonders bekannte und mutmaßlich für Whiskyanleger interessante aktive Destillerien vorgestellt werden. Eine Liste mit allen Brennereien in Schottland inklusive einer Karte mit den Standorten der Brennereien kann im Internet,eingesehen werden. Gerade die namhaften schottischen Brennereien sind international bekannt und ihre Whiskys bei Genießern und Sammlern auf der ganzen Welt geschätzt. Nach Meinung von so manchem Whisky Kenner sind die seltenen Whiskys dieser Brennereien zur Wertanlage besonders geeignet. In den vergangenen Jahren haben sich Whiskys schottischer Destillen teils hervorragend entwickelt. Im Preis erheblich gefallen dürften die wenigsten dieser Whisky sein.
Aktive Whisky Brennereien in Schottland
Nachfolgend eine Auswahl von Whisky Brennereien aus Schottland, die sehr bekannt sind und deren Whisky weltweit nachgefragt werden.
Ardberg
Ardbeg ist eine Destille am südlichen Rand der Insel Islay. Ardberg Whisky ist bekannt für einen starken Anteil an Rauch und Torf sowie eine charakteristische Zitrusnote . Ihm wir auch eine sehr deutliche an Medizin erinnernde Geschmacksnote nachgesagt. Diese soll von dem recht hohen Phenolgehalt herrühren. Hinzu kommt eine für Ardbeg charakteristische Zitrusnote. Bei Liebhabern und Sammlern ist Ardberg Whisky begehrtes Sammelobjekt. Vor allem die älteren Jahrgänge sind sehr gefragt und erzielen hohe Preise.
Bowmore
Die Brennerei Bowmore ist ebenfalls der Insel Islay gelegen. Die in der Brennerei hergestellten Whiskys reifen oft in spanischen Sherryfässern. Die Lagerung in den Sherryfässern verleiht den Bowmore Whiskys einen eigenen Geschmack. Auf den Geschmack ebenfalls von Einfluss dürfte das bei der Herstellung verwendete Wasser des Flusses Laggan sein. Dem Wasser wird eine besondere Torfnote nachgesagt. Erwähnenswert ist, dass die Brennerei so nah am Meer liegt, dass die Mauern eines der Lagerhäuser, in dem die Whiskys reifen, bei Flut vom Meerwasser umspült werden emporsteigt. Die salzige Meeresluft durchdringt die Fässer und soll dem Whisky eine maritim-salzigen Note verleihen. Neben der für Whiskys von der Insel Islay typischen Rauch- und Torfnote, sollen die meisten Bowmores ein deutliches Sherryaroma aufweisen.
Angeblich soll im September 2007 bei einer Auktion in Glasgow eine Flasche Bowmore Single Malt einen Preis von 29.400 Pfund (rund 42.000 Euro) erzielt haben.
Bruichladdich
Die Whiskybrennerei Bruichladdich ist ebenfalls auf der Insel Islay gelegen. Die Brennerie hat sowohl ungetorfte als auch getorfte Whiskies im Programm. Außerdem gab es in der Vergangenheit immer wieder besondere Destillate mit experimentellem Charakter wie beispielsweise einen dreifach gebrannten (Trestarig) und einen vierfach gebrannten Whisky (X4). Derartige besondere Whiskys sind auch für so manchen Sammler von Interesse.
Glenmorangie
Die Whiskybrennerei Glenmorangie liegt in den nördlichen Highlands. Die Brennerei verfügt mit 5,14 Metern Höhe angeblich von allen sschottischen Brennereien über die höchsten Brennblasen. Die soll mit ein Grund dafür sein, dass Glenmorangie Whisky als besonders mild gilt.
Highland Park
Die Highland Park-Destillerie ist eine Whiskybrennerei, die auf der Insel Mainland liegt. Von der Brennerei ist eine Vielzahl von Abfüllungen bekannt, die alle eine leicht süße Noten mit Anteilen von Heidekraut, Torf, Seeluft und Honig aufweisen sollen. Ein ganz besonderer und bekannter Single Malt Whisky der Extraklasse stammt aus dem Haus Highland Park, nämlich der Highland Park 50 year old Single Malt. Für ihn sollen Preise über 10.000 £ aufgerufen werden.
Lagavulin
Lagavulin ist eine Whiskybrennerei auf der Insel Islay. Wie viele Whiskys, die von der Insel Islay stammen, können auch die Whiskys aus dem Hause Lagavulin wegen der bestimmenden Umweltbedingungen als stark, torfig und rauchig, mit einem sehr langen Abgang charakterisiert werden. In der Vergangenheit soll es aufgrund der hohen Nachfrage zu Lieferengpässen bei 16jährigem Lagavulin gekommen sein, worauf Lagavulin mit einem 12-jährigen Destillat in reagiert haben soll.
Laphroaig
Auch die Whiskybrennerei Laphroaig liegt ganz im Süden der schottischen Insel Islay. Von der Brennerei sind über 200 Abfüllungen bekannt. Auch die südlichste der Islay-Brennereien verfügt über Lagerhäuser, die unmittelbar am Meer liegen und bisweilen vom Meerwasser umspült werden. Es wird dem Laphroaig Whisky nachgesagt, dass es u.a. das Salzwasser, die Meeresluft und das torfige Wasser der Herstellung sei, das den unverwechselbaren Geschmack des Single Malts ausmache. Manchen Whiskys der Destille Laphroaig sind bei Sammlern bisweilen sehr beliebt und haben in der Vergangenheit bereits erhebliche Preissteigerungen gezeigt.
The Macallan
Auch The Macallan handelt es sich um eine sehr bekannte schottische Whiskybrennerei. Sie liegt in Banffshire. The Macallan Whiskys sind bei Sammlern und Liebhabern weltweit beliebt. In der Vergangenheit konnten bisweilen bereits gute Preissteigerungen beobachtet werden. Ein 50 Jahre alter The Macallan Whisky wird übrigens von James Bond im Bond Movie Skyfall getrunken.
Springbank
Die Springbank Distillery ist eine Whiskybrennerei auf der Halbinsel Kintyre,
Springbank produziert ihren Whisky fast ausschließlich für ihre Single-Malt-Abfüllungen, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich die Destillerie noch in Familienbesitz befindet und alle Verarbeitungsschritte selbst kontrollieren kann.
Talisker
Talisker ist eine Whisky Destillerie auf der schottischen Insel Skye. Talisker Whisky weist eine ausgesprochene Torfnote auf, was unter anderem. vom verwendete sehr torfigen Malz herrührt. Der Anteil an Phenol-Derivaten ist relativ hoch. Das für die Produktion verwendete Wasser stammt aus 14 verschiedenen Quellen und fließt ebenfalls über Torf, was die Torfnote ebenfalls weiter intensiviert.
Übrigens: Die aktiven schottischen Whisky Destillerien sind häufig sehr gepflegt und nett hergerichtet, so dass sich ein Besuch immer lohnt.
Geschlossene schottische Brennereien (closed distilleries)
Wie oben bereits erwähnt, sind Abfüllungen bekannter Whisky Brennereien, die nicht mehr nachprodzuiert werden, für ein Whisky Invest besonders interessant. Da diese rar sind und mutmaßlich immer rarer werden, bestehen insofern Chancen auf eine gute Wertentwicklung.
Nachfolgend eine Auswahl von closed distilleries, deren Whiskys am Markt derzeit noch erhältlich sind.
Brora
Im gleichnamigen Ort in den schottischen Northern Highlands liegt die Brennerei Brora, die seit 1983 geschlossen ist.
Banff
Die Whisky Brennerei schloss am 31. Mai 1983. Im Jahr 1985 begann die Demontage der Brennerei. Das letzte Gebäude wurde am 11. April 1991 durch ein Feuer zerstört.
Coleburn
Von der Coleburn Brennerei gibt es nur zwei Originalabfüllungen. Einen „Vintage 1902“ und eine im Oktober 2000 erschienene 21 Jahre alte Abfüllung mit 59,4 Prozent.
Convalmore
Seit 1985 ist die Brennerei stillgelegt.
Glenury Royal
Die letzten Whisky wurden 1985 hergestellt. Im selben Jahr dann die Destillerie stillgelegt. Das Gelände wurde 1992 verkauft und die Gebäude der Glenury Royal Bennerei im Jahr 1993 abgerissen.
Imperia
1985 wurde die Destillerie verkauft und stillgelegt und im Jahr 1989 vom neuen Eigentümer wiedereröffnet. Seit 1998 ist die Brennerei erneut stillgelegt. 2013 wurden die Gebäude der Destillerie abgerissen.
Ladyburn
Der Betrieb wurde 1975 wieder eingestellt. 1976 wurden die Gebäude abgerissen.
Pittyvaich
Im Jahre 1993 wurde der Betrieb geschlossen. Im Jahre 2002 wurden die Gebäude abgerissen.
Port Ellen
Im Mai 1983 wurde die Brennerei geschlossen. Die Lizenz zur Whiskyproduktion gibt es nicht mehr. Eine Wiedereröffnung ist damit ausgeschlossen.
Rosebank
Die Brennerei ist seit Mai 1993 geschlossen.