Welche Whiskys als Wertanlage kaufen?

Welche Whiskys eignen sich als Wertanlage?

Wer  Geld in Whisky anlegen will, steht vor der Frage, welche Whiskys hierfür am besten gekauft werden sollen. Wenngleich es auch beim Whiskykauf sicherlich keine Regel ohne Ausnahme gibt, wird für das Whisky Invest häufig folgende Faustformel formuliert:
– Single Malt Whiskys insbesondere aus Schottland
– Originalabfüllungen
– keine (jungen) Standardabfüllungen
Wer sich beim Kauf von Whisky an diese Faustformel hält, hat nach hiesiger Einschätzung wichtige Punkte berücksichtigt, wenn es um Whisky als Kapitalanlage geht. Zu den einzelnen Punkten untenstehend gleich mehr.

Single Malt Whiskys

landscape-540122_1280

Single Malt aus Schottland – interessante Wertanlage

Weltweit besteht ein großes Interesse an Single Malt Whiskys (kurz Single Malt) insbesondere  aus Schottland. Als Single Malts werden Whiskys bezeichnet, die aus einer einzigen Brennerei stammen und bei denen als Getreide ausschließlich gemälzte Gerste verwendet wird (deswegen „Malt“, zu deutsch: Malz). Single Malts sind also kein Verschnitt aus mehreren Whiskysorten (daher „Single“, zu deutsch: einzeln). Single Malt Whiskys sind in aller Regel besonders hochwertig und deswegen besonders nachgefragt. Single Malts weisen ferner regelmäßig eine besonders lange Lagerung auf; die Reifungszeit beträgt häufig ein Jahrzehnt oder mehr. Auch deswegen sind sie bei Whiskykennern und Sammlern beliebt. Handelt es sich um einen Single Malt Whisky Schottischer Herkunft, spricht man auch von Single Malt Scotch Whisky oder Scotch Single Malt. Schottische Single Malt Whiskys sind bei Sammlern häufig besonders beliebt, so dass diese oft als Wertanlage mit der Möglichkeit der Preissteigerung empfohlen werden. Während es sich bei Single Malt Whisky um Abfüllungen handelt, die aus einer Destillerie stammen, dort jedoch aus unterschiedlichen Fässern, handelt es sich bei sogenannten Single Cask bzw. Single Barrel Abfüllungen um solche, die vollständig aus einem Fass stammen. Da ein Fass nur eine begrenzte Anzahl von Flaschen hergibt, sind Single Cask Abfüllungen regelmäßig stark limitiert. Dies kann natürlich auch gesteigertes Interesse bei Sammlern und Liebhabern bedeuten. Gerade Single Cask Abfüllungen bekannter Marken sind daher ein heißer Tipp, wenn es um Whiskyanlagen geht.

Originalabfüllungen

ribbeck-851346_1280

Whisky aus schottischen Brennereien ist mitunter heiß begehrt bei Sammlern

Originalabfüllungen sind Whiskys, die direkt von der betreffenden Destillerie abgefüllt werden. Originalabfüllungen werden im Englischen auch mit „Original Bottling“ oder „Distillery Bottling“ bezeichnet. Bedeutende Originalabfüller aus Schottland sind zum Beispiel „Glenmorangie“ oder „The Macallan“. Grundsätzlich gilt, dass Originalabfüllungen bekannter (schottischer) Destillerien sich gut als Wertanlage eignen. Im Gegensatz zu den Originalabfüllern stehen die Flaschen von unabhängigen Abfüllern. Unabhängige Abfüller sind Betriebe, die einzelne Fässer von Destillerien erwerben, die sie später unter ihrem eigenen Namen abfüllen. Unabhängige Abfüller bieten sicherlich bisweilen hervorragenden Whisky an. Zur Geldanlage sind die Flaschen von unabhängigen Abfüllern aber nicht in allen Fällen geeignet, da es fraglich ist, ob diese von Sammlern immer ausreichend nachgefragt werden. Auch hier gilt aber: Ausnahmen bestätigen die Regel. Zum Beispiel können Flaschen unabhängiger Abfüller interessant sein, wenn es um letzte Restbestände sogenannter lost distilleries geht, die von unabhängigen Abfüllern angeboten werden.

Keine (jungen) Standardabfüllungen

whisky-656236_1280

Seltene Originalabfüllungen bekannter Brennereien können für Anleger besonders interessant sein.

Standardabfüllungen werden von den Destillerien immer wieder abgefüllt und regelmäßig angeboten. Da diese Whiskys stetig nachproduziert werden und kurzfristig verfügbar sind, muss man diese jungen Standardabfüllungen mutmaßlich länger aufbewahren, um einen Wertzuwachs realisieren zu können.  Diese jungen Standardabfüllungen eignen sich daher eher zum Komsum oder – sofern man das will – zur Krisenvorsorge als Tauschmittel. Zu den jungen Standardabfüllungen kann man wohl auch viele der acht- und zehnjährigen Whiskys aktueller Abfüllung zählen, die von den Destillerien jedes Jahr in gleicher Herstellung auf den Markt gebracht werden. Eine Ausnahme machen aber Standardabfüllungen, die kurzfristug eingestellt werden, also zukünftig nicht mehr produziert werden und nicht mehr regulär am Markt erhältlich sind. Flaschen solcher Standardabfüllungen können nach Schließung der Destille preislich buchstäblich durch die Decke gehen. Wenn es um eine Whisky Geldanlage geht, sind ferner  Flaschen aus Standardabfüllungen älterer Jahrgänge interessant oder Flaschen aus Standardabfüllungen bereits geschlossener Destillerien (sog. closed distilleries). Von Interesse sind dabei insbesondere solche Flaschen, auf denen der Jahrgang steht. Denn nicht selten möchten Sammler alle Jahrgänge eines Whiskys haben;  und der Bestand eines Jahrgangs geht auch bei Standardabfüllungen mit der Zeit zurück. Gut geeignet zur Whisky Wertanlage sind vorallem aber sogenannte Spezialabfüllungen. Spezialabfüllungen sind Abfüllungen, die nur zu besonderen Anlässen beziehungsweise nur einmalig oder limitiert erfolgen und daher seltener und mutmaßlich nachgefragter sind. Limitierte Auflagen, Sondereditionen oder begehrte Serien beispielsweise lassen daher eher auf signifikante Wertsteigerungen hoffen.

Beispiel für die rasante Wertsteigerung eines Scotch Single Malt Whiskys

Zum Abschluss noch ein „Schmankerl“, das schon längere Zeit durchs Internet kursiert und vielleicht Lust auf ein Whisky Invest macht. Nämlich die Preisentwicklung des schottischen Single Malt Whiskys „Black Bowmore Final Edition – 1964“. Im Jahre 1995 soll der Preis einer Flasche in Deutschland 250,00 DM betragen haben. Am 1. September 2002 soll eine Flasche in Deutschland im Rahmen einer Internetversteigerung dann schon für 2805,00 Euro verkauft worden sein. Im Dezember 2014 wird eine Flasche „Black Bowmore Final Edition – 1964“ auf Amazon UK für sage und schreibe 6899,00 Britische Pfund (entspricht 8807,31 Euro – Stand 30.12.2014) angeboten.

Satte Wertsteigerung beim “Black Bowmore Final Edition – 1964″

“Black Bowmore Final Edition – 1964″ auf Amazon UK im Dezember 2014 für 6899,00 Britische Pfund angeboten.

Fazit

Wenn man Kapital in Whisky anlegen will, macht man nach hiesiger Einschätzung mit einer Investition in seltene Single Malt Whiskys bekannter schottischer Destillerien wenig falsch. Schottische Single Malts lassen sich leicht aufbewahren und werden weltweit nachgefragt. Insofern sind sie gut zur Wertsicherung geeignet. Da es sich beim Whisky-Markt um einen Liebhaber-Markt handelt und Whisky verkonsumiert und dadurch verknappt wird, lässt eine Investition in seltenen Single Malt Scotch Whisky neben der bloßen Wertsicherung auf auf gute Rendite hoffen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und (gefühlt) unsicherer Währungslage ist schottischer Single Malt Whisky daher eine interessante Möglichkeit der Wertanlage.